Singdrossel mit widerspenstigem Essen

Auf den Fotos vom Juni sieht man unsere kleinste mitteleuropäische Drossel, die Singdrossel, bei ihrer typischen langgestreckten Haltung, die sie bei der Nahrungssuche immer wieder zum Sichern einnimmt, um bspw. nicht von einem Sperber überrascht zu werden. Eben diese Suche nach Nahrung hat sie hier zu einer Raupe des Braunen Bärs geführt, aber die ganze Angelegenheit war ihr dann im Wortsinn wohl doch zu haarig.

Wenn man sie nicht sieht, kann man sie zumindest ab Frühjahr wieder hören – Und wie! Ihr Reviergesang ist nicht nur unheimlich laut, sondern trotz der extremen Variation unverkennbar. Jedes Strophenmotiv wird dabei mehrmals, oft 2-3 mal, manchmal auch 4-5 mal, wiederholt. Ein arttypischer Laut, der immer zu hören ist, ist das lautmalerisch umschriebene “Kuh-Dieb! Kuh-Dieb!”, ansonsten imitiert sie auch sehr gerne Vogellaute aus der Umgebung. Eine Singdrossel an der Müritz konnten wir so bspw. bei der Imitation von Seeadler-Rufen beobachten, im Wald kann es auch mal passieren, dass sich der Schwarzspecht von der Singdrossel veräppeln lassen muss. Als im Thüringer Wald diesen Jahres der Krü-Krü-Krü-Krü-Krü-Flugruf des Schwarzspechts ohne Bewegung aus einem Baum kommt, war ebenfalls eine Singdrossel der Urheber.

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