Tolle Falter in der Schaalsee-Region inkl. des Pflaumen-Zipfelfalters

Im Juni letzten Jahres konnten wir gleich auf der ersten Tour im Urlaub in der Schaalsee-Region einige schöne Falter sehen; die schönste Überraschung war dabei der Pflaumen-Zipfelfalter

Foto 1&2 zeigt den bereits angesprochenen Pflaumen-Zipfelfalter; ein nicht ganz so häufiger Vertreter der Bläulinge.

Foto 3&4 zeigt die Raupe des Großen Fuchses. Eine Erinnerung daran, dass alle Falter mal als Ei, dann als Raupe und zuletzt als Puppe starten und auf die jeweiligen Raupen-Nahrungspflanzen zwingend angewiesen sind; das sind oft Stauden, Kräuter und natürliche Wildblumen. Bei dem exzessivem Gemähe und dem Anlegen von Zuchtblumenwiesen als vermeintliche “Schmetterlingswiesen” scheinen viele Erwachsene vergessen zu haben, was ihre Kinder in der Grundschule lernen.

Foto 5&6 ist das häufige und bekannte Große Ochsenauge.

Foto 7&8 zeigen je ein abgeflogenes Männchen und Weibchen des häufigen Hauhechel-Bläulings.

Foto 9 ist einen Kleinschmetterling genauer gesagt ein Weibchen der Hummel-Wachsmotte.

Foto 10 ist der dritte Bläuling dieser Runde: Der Kleine Sonnenröschen-Bläuling.

Der Rest sind verschiedene Individuen des Rostfarbigen-Dickkopffalters. Die korrekte Bestimmung von Dickkopffaltern erfordert Erfahrung, gute Literatur und am besten ordentliche Makrofotos. Von den orangefarbigen Dickkopffaltern fliegen bei uns 5 Arten aus 3 Gattungen. Auch wenn teilweise abgeflogen, erkennt man die typischen schwach hellen Kästchenmuster und die ebenfalls (bei passender Perspektive) diagnostischen Häkchen an den Fühlerkolben.

Libellen im Biosphärenreservat Schaalsee

Ich habe mir nun mal die Fotos von unserem Urlaub in der Schaalsee-Region vorgenommen, wo wir im Juni 2022 einen schönen Urlaub verbracht haben. Los geht’s mit tollen Libellenarten beim Niendorfer Binnensee.

Foto 1 zeigt ein junges Weibchen der Blauen Federlibelle.

Foto 2 zeigt einen jungen männlichen Großen Blaupfeil, der sich gerade umfärbt und das juvenile gelb gegen sein adultes blau tauscht.

Auf den Fotos 3 und 4 sieht man Hufeisen-Azurjungfern; erst ein Männchen, dann ein Paarungsrad.

Foto 5 ist die Kleine Königslibelle. Ähnlich wie die Große Königslibelle sieht man sie selten mal irgendwo ruhen; hier hilft nur viel Geduld und der manuelle Fokus.

Foto 6 ist ein Weibchen vom Plattbauch; die Libelle mit dem größten Abdomen.

Alle restlichen Fotos zeigen 3 Individuen des Spitzenflecks. Erst ein Männchen, dann ein Weibchen und zuletzt noch zwei Fotos eines anderen Weibchens.

Besuch Zuhause

Sommer ist bekanntlich Insektenzeit und wenn aufgrund der Hitze die Fenster lange offen stehen, dann kommt manchmal unangekündigt Besuch vorbei

Foto 1 zeigt die Gammaeule (Autographa gamma); ein häufiger und tagaktiver Nachtfalter aus der Familie der Eulenfalter. Namensgebend die hellen Zeichnungen, die dem griechischen Gamma ähnlich sehen.

Foto 2 zeigt einen Spanner, den ich zuvor noch nicht gesehen hatte: Der Heu-Zwergspanner (Idaea inquinata). Die Art kommt gerne im Siedlungsbereich vor und die Nahrungspflanzen der Raupen sind vor allem getrocknete Pflanzen, das können mitunter auch Tee-Pflanzen sein.

Eine schöne Insekten- (und Spinnen)vielfalt aus dem Mai

Heute zeige ich euch eine bunte Mischung an Insekten – und einer Spinne, denn Spinnen sind Spinnen und keine Insekten – aus einem NSG in Saalenähe.

Foto 1: Weiblicher Aurorafalter beim Blütenbesuch an einer Schmalblättrigen Wicke.

Fotos 2&3: Cantharis rustica; einen offiziellen Deutschen Trivialnamen besitzt die Art nicht. Wie die folgende Art gehört sie zur Familie der Weichkäfer, manchmal auch Soldatenkäfer genannt.

Foto 4: Graugelber Weichkäfer

Foto 5: Gewöhnliche Krabbenspinne (Xysticus cristatus) weiblich. Arten aus der Gattung Xysticus sind nicht leicht zu bestimmen, hier half mir die Übersicht des Spinnen-Forum-Wiki.

Fotos 6&7: Gewöhnliche Langbauchschwebliege, Männchen in der dunklen Form. Schwebfliegen bilden eine große Familie mit vielen Arten, die mitunter schwierig zu bestimmen sind. Hier war das kniffelige, dass diese häufige Art in verschiedenen Morphen auftreten kann.

Foto 8: Ein Klassiker unter den Spannern: Graubinden-Labkrautspanner (Epirrhoe alternata).

Foto 9: So fängt mal jeder Schmetterling an: als Ei, dann als Raupe (beides zu sehen) und vor dem Imago-Stadium als Puppe. Das Foto zeigt Pfaffenhütchen-Gespinstmotten an der arttypischen Nahrungspflanze: Pfaffenhütchen.

Foto 10: Schwarzrückige Gemüsewanze. Hier besteht große Verwechslungsgefahr mit der Zierlichen Gemüsewanze, letztere hat aber keine dunklen Längs-Streifen an den Seiten.

Fotos 11&12: Trauer-Rosenkäfer bei der Paarung.

Schöne Libellen im NSG im Mai

Libellen gehören neben Schmetterlingen mit zu meinen Lieblings-Insekten. Hier konnte ich in einem Naturschutzgebiet des NABU einige Arten im Mai porträtieren.

Foto 1: Blaue Federlibelle, junges Weibchen
Foto 2: Gemeine Becherjungfer, Männchen
Foto 3: Große Pechlibelle, junges Weibchen
Foto 4: Große Pechlibelle, Paarungsrad
Foto 5&6: Große Pechlibelle, Weibchen Typ C
Foto 7: Großes Granatauge, junges Weibchen
Foto 8: Hufeisen-Azurjungfer, Weibchen
Foto 9: Hufeisen-Azurjungfer, Männchen
Foto 10: Hufeisen-Azurjungfer, Weibchen
Foto 11&12: Westliche Keiljungfer, junges Männchen

Und noch einmal Wintereulenfalter im März

Heute der letzte Beitrag vom 3. abendlichen Ausflug. In dem Gebiet war dieses Mal nicht ganz soviel los, aber dafür war die schöne Schwarzgefleckte Wintereule mal wieder dabei.
Zu hören war auch ein miteinander kommunizierendes Waldkauzpärchen; das Männchen ist wahrscheinlich gerade am Nest angekommen und das Weibchen hat geantwortet.

Auch die gruseligen und bellenden Schrecklaute von Rehen konnte ich aus der Nähe hören. Wer wirklich mal grausige Waldgeräusche hören will, sollte Eulen und Co vergessen – Rehe sind die echten Gruselmeister

HIER könnt ihr euch eine Aufnahme, die ich von so einem bellenden Reh angefertigt habe, anhören.

Foto 1 zeigt die Satellit-Wintereule (Eupsilia transversa)

Foto 2 ist ein Individuum der Schwarzgefleckten Wintereule (Conistra rubiginosa)

Der Rest ist wieder unsere gute Bekannte, die Veränderliche Wintereule (Conistra vaccinii).

Wintereulenparty im März – Teil 2

Heute zeige ich euch die Ausbeute vom zweiten abendlichen Ausflug mit Nachtfalter-Köderung. Dieses Mal war das Wetter ein wenig gnädiger und es hat später nur etwas genieselt. Bei Vogelfreunden sollte bei der Kombination März + Dämmerung + Wald etwas klingeln: Denn da sind potenziell auch balzende Nachtvögel zu hören. Dieses Mal konnten wir immerhin den Waldkauz ausmachen und einen Vogel, der noch seltener zu hören ist und sehr zurückgezogen und still lebt: Die Waldschnepfe Sie wird ab der Dämmerung aktiv und ihre Rufe sind eigentlich nur zum Schnepfenstrich – der Balz – im März zu hören, da fliegen sie auch öfter mal über offene Stellen im Wald, ansonsten sitzen sie nämlich tagsüber verborgen und getarnt auf dem Waldboden.

Fotos gibt es wieder reichlich von den Eulenfaltern zu sehen und es gab auch kleinere Neuentdeckungen und Überraschungen für uns.

Fotos 1&2 zeigt einen nicht geköderten Nachtfalter, den ich zufällig an einem Baum, genauer gesagt einer Buche, ruhend gesehen habe: Die Buchenmotte (Diurnea fagella). Es waren zwei Individuen und beides waren Männchen. Bei dieser Art gibt es wie bei einigen wenigen anderen Faltern auch einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus in der Anatomie und Verhaltensbiologie: Die Weibchen haben extrem verkürzte Flügel, sehen anders aus und sind flugunfähig. Die Art ist häufig und anspruchslos, wird aber nicht so oft entdeckt und gemeldet; ähnlich wie bei allen Kleinschmetterlingen.

Fotos 3&4 zeigen wieder Satellit-Wintereulen (Eupsilia transversa). Auf dem ersten Foto sieht man wie sie mit den Flügeln vibriert, um sich aufzuwärmen und für den Abflug bereit zu machen. Das zweite Foto zeigt ein Individuum, über das wir uns besonders gefreut haben, da die “Satellitenflecke” hier deutlich orange gefärbt sind

Bei den Fotos 5&6 war bei der Bestimmung ein zweiter genauer Blick notwendig, denn es handelt sich um die Zweifleck-Kätzcheneule (Anorthoa munda). Dieses abgeflogene Individuum ist eine gute Erinnerung daran nicht zu vergessen, dass Merkmale durch Schuppenverlust undeutlich werden können und ggf. nur noch in Spuren zu erkennen sind.

Die restlichen Fotos zeigen allesamt die Veränderliche Wintereule (Conistra vaccinii) in allen möglichen Variationen und nur eine kleine Auswahl, denn ganze 16 (!) Individuen konnten wir zählen und fotografieren; die nah verwandte Gebüsch-Wintereule (Conistra ligula) war nicht dabei.

Wintereulenparty im März – Teil 1

Um auch mal die Tiere der Nacht kartieren und beobachten zu können, waren wir zwei Mal bei Beginn der Dämmerung und nach Sonnenuntergang in einem jeweils anderen schönen und strukturierten Waldgebiet unterwegs. Ausflug 1 verlief nasser als gedacht (verdammte Wettervorhersage!) – die gefiederten Eulen fliegen und balzen da nicht. Aber zum Glück sind die anderen Eulen, genauer gesagt Eulenfalter (Noctuidae), auf unsere Köder angesprungen und haben sich gezeigt Der Köder ist selbst hergestellt und im Prinzip nichts anderes als eine Nachstellung ihrer sonstigen Nahrung, die sie mit dem Saugrüssel aufnehmen: vergorenes Obst.

Um diese Zeit kann man Eulenfalter der Unterfamilie Xylenina sehen, primär Wintereulen der Gattung Conistra, aber auch ein paar andere. Wintereulen schlüpfen wie die Herbsteulen auch im Herbst, überdauern den Winter allerdings als Imagos (Falter) und sind auch aktiv, solange die Temperaturen über dem Gefrierpunkt liegen.

Eulenfalter gehören wie bspw. auch die Spanner oder Bärenspinner ebenfalls zu den Schmetterlingen und unter den Schmetterlingen zu den Großschmetterlingen wie auch die bekannten Edel(Tag)Falter und nicht zu den Motten, welche Kleinschmetterlinge sind.

Fotos 1&2 zeigen jeweils ein anderes Individuum der verbreiteten, aber nicht häufigen Rost-Wintereule (Conistra rubiginea). Unser seltenster Fund des Abends und eine wirklich hübsche Eule.

Fotos 3-5 zeigen jeweils ein anderes Individuum der sehr markanten und schönen Satellit-Wintereule (Eupsilia transversa).

Foto 6 zeigt meinen Favoriten von dem Abend; die Schwarzgefleckte Wintereule (Conistra rubiginosa).

Der Rest ist eine Auswahl von den 8 Individuen der Veränderlichen bzw. Heidelbeer Wintereule (Conistra vaccinii), die wir an den Ködern vorgefunden haben. Wie man sehen kann, passt der deutsche Trivialname “Veränderliche Wintereule” verdammt gut, denn sie weist eine extrem große morphologische Bandbreite auf. Große Ähnlichkeit besteht mit Conistra ligura, hier sollte man vor allem auf den Apex schauen. Bei unseren Individuen war keiner spitz und alle gerundet; also alles C. vaccinii.

Falter, Skorpionsfliegen und der Wolli im Mai

Im heutigen Beitrag geht es um ein paar wirklich schöne Insekten, die ich letzten Mai ablichten konnte.

Foto 1 zeigt den schön geformten C-Falter.

Die Fotos 2&3 zeigen je eine Deutsche Skorpionsfliege. Zuerst das Männchen, zu erkennen am verdickten und namensgebenden Genitalsegment und dann das Weibchen mit dem geraden Hinterleibsende. Bei der Bestimmung von Skorpionsfliegen sind gute Fotos obligatorisch und hilfreich ist Bestimmungsliteratur wie bspw. https://naturwerke.net/?beitrag=1165 . Das Weibchen sitzt übrigens auf den Blüten der Großen Sternmiere.

Fotos 4, 5 & 6 zeigen den Graubinden-Labkrautspanner (Epirrhoea alternata). Er ist leicht zu verwechseln mit der nicht so häufig vorkommenden Zwillingsart Weißbinden-Labkrautspanner (Epirrhoea rivata), hat aber im Gegensatz zu diesem nie ein reines weißes Band.

Foto 7 ist der Wolli Genauer gesagt der Große Wollschweber. Wenn er etwas kleiner wäre und vor allem Flecken statt ein durchgehendes dunkles Band-Muster auf den Flügeln hätte, wäre es der Gefleckte Wollschweber.

Foto 8 zeigt einen unserer häufigen Weißlinge, den Grünader- bzw Rapsweißling. Die Art fliegt bei uns id.R. in zwei Generationen, wobei die namensgebenden grün geschuppten Adern der Flügelunterseiten bei der ersten Generation wesentlich stärker ausgeprägt sind.

Foto 9 zeigt den schönen Zitronenfalter. Da sie zu den wenigen Schmetterlingen gehören, die als Imagos überwintern, konnte man Zitronenfalter dieses Jahr bei der ungewöhnlich frühen Wärmwelle schon sehr zeitig fliegen sehen.

Jahresrückblick Teil 2 – Insekten

Weiter geht’s mit den Insektenfotos, die ich dieses Jahr gemacht oder zumindest dieses Jahr fertig bearbeitet habe

Leider fehlen noch viele tolle Libellenfotos, die ich bislang nur zur Bestimmung genutzt, aber noch nicht fertig bearbeitet habe. Da kommt dieses Jahr also noch einiges

Foto1: Blauflügel-Prachtlibelle ♂
Foto2: Braune Tageule
Foto3: Buschrasen-Grasmotteneulchen
Foto4: Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling auf Großem Wiesenknopf
Foto5: Große Sumpfschwebfliege
Foto6: Großer Wollschweber an Zaun-Wicke
Foto7: Hartheu-Spanner
Foto8: Himmelblauer Bläuling
Foto9: Kleiner Fuchs, abgeflogen
Foto10: Mond-Köcherjungfer (häufige und leicht bestimmbare Art der großen Familie der Köcherfliegen)
Foto11: Rotrandbär, auch Löwenzahnbär genannt. Sehr abgeflogenes Individuum ♂, die bunten Farbschuppen fehlen zum Großteil, die Bestimmung war echt ein Krampf.
Foto12: Russischer Bär, auch spanische Flagge genannt. Tagaktiver Nachtfalter.
Foto13: Schwanenfeder-Miniermotte beim Ruhen
Foto14: Wachtelweizen-Scheckenfalter
Foto15: Weißbindiges Wiesenvögelchen
Foto16: Xanthogramma dives – eine echte Besonderheit, extrem selten in Deutschland und generell ist wenig über die Art bekannt.
Foto17: Zitronenfalter ♂ am Hufeisenklee