Interessante Insekten im Oktober

Heute gibt’s ganz aktuelle Fotos aus einem Naturschutzgebiet an der Saale.
Die ersten Fotos zeigen die Große Sumpfschwebfliege beim Blütenbesuch auf der Kanadischen Goldrute. Der Wortteil “Große” passt gut, denn die Große Sumpfschwebfliege ist im Gegensatz zu den anderen Schwebfliegen ein echter Riese.
Die Kanadische Goldrute ist, wie mittlerweile gefühlt jede zweite Pflanze, ein konkurrenzstarker Neophyt; immerhin wird dieser von vielen Insekten besucht.

Die anderen Fotos zeigen Köcherfliegen. Wer sich schon einmal mit den Habitaten Fluss oder Stillgewässern beschäftigt hat, wird auch von ihnen gelesen haben, denn sie bilden dort einen wichtigen Teil der Nahrungskette.

Aber nicht nur das, sie sind auch extrem interessante Tierchen: Im Larvenstadium bauen sich Köcherfliegen aus Steinchen, Pflanzenteilen usw unter Zuhilfenahme eines körpereigenen Sekrets die namensgebenden Köcher, also Wohnröhren, in denen sie Schutz finden.

Köcherfliegen bilden dabei nicht eine Familie, Gattung oder geschweige denn eine Art. Nein, sogar eine ganz eigene Ordnung. Kein Wunder, dass es dann allein in Deutschland über 300 (!) Arten von Köcherfliegen gibt.

Nach einiger Recherche haben sich die Arten als folgende herausgestellt (in Reihenfolge der Fotos):
-Gewöhnliche Köcherfliege (limnephilus flavicornis)
-Mond-Köcherjungfer (limnephilus lunatus)
-Pilzkopf-Köcherjungfer (anabolia nervosa)

Hat einen Bärenhunger

Hat einen Bärenhunger

Dieser Russische Bär (Euplagia quadripunctaria), mitunter auch Spanische Flagge genannt, war gerade ordentlich am Nektar rüsseln. Ein Großteil der Falter der Bärenspinner (Arctiinae) fliegt nur nachts, der Russische Bär gehört zu den tagaktiven Nachtfaltern, d.h. er ist auch am Tag aktiv.

Dieses Jahr konnte ich schon einige Blüten besuchende und umherfliegende Russische Bären sehen. Immer wieder einer schöner Anblick

Besondere Schwebfliege

Auf der Saale-Tour Ende April fiel mir Anfang eine knallgelbe Schwebfliege ins Auge. Selbst wenn man mit bestimmten Ordnungen, in dem Fall Zweiflügler, nicht so vertraut ist oder danach Ausschau hält, merkt man doch, wenn etwas auftaucht, was man so noch gar nicht gesehen hat.

Die Fliege blieb zum Glück einigermaßen in der Nähe und ich konnte ein paar Fotos machen. Dank der kompetenten und netten Hilfe von meinem Bekannten Sascha wissen wir auch, um wen es sich handelt: Xanthogramma dives ♀ (Prächtige Gelbrandschwebfliege).

Innerhalb der Gattung Xanthogramma gibt es einige sehr ähnlich aussehende Arten, aber die Kombination aus schwarzen Hinterbeinen und den Flügelmalen waren eindeutig. Die Art wurde bislang sehr selten in Deutschland gemeldet und kommt wohl eher aus dem südeuropäischen Raum mit Ausbreitungstendenz nach Norden.

Generell ist über die Biologie der ganzen Xanthogramma-Gattung sehr wenig bekannt, geschweige denn speziell zu dieser Art.

Eines ist aber sicher: Toll sieht sie aus!

Buntes Getier im Juni

Heute gibt’s mal alles außer Vögel und was aktuelles

Die Fotos sind Anfang Juni entstanden, als ich ein Feuchtgebiet in der Nähe besucht habe, welches an Wiese und Wald grenzt.

Fotos 1-3: Der Hartheu-Spanner, auch Schwarzaderspanner genannt. Auf den ersten Blick besteht Verwechslungsgefahr mit dem Baumweißling, der aber einer ganz anderen Familie angehört und sich bei genauerer Betrachtung dementsprechend unterscheidet.

Foto 4: Dieser hübsche und größere Schmetterling hat mir doch einiges an Kopfzerbrechen bereitet, da es schon ein sehr abgeflogenes Individuum ist und dementsprechend viel an Farbe verloren hat: Es ist ein Männchen des Rotrandbär. Als frische Imagos sind diese Gelb mir roten Adern und knallroten Rändern. Ihr seht ja nun wie dieser aussieht

Foto 5: Den wollte ich schon lange mal sehen: Das Weißbindige Wiesenvögelchen.


Foto 6: Sehr häufig, da er auf die namensgebende häufige Pflanze angewiesen ist: Der Brennnessel-Zünsler. Wie so einige Nachtfalter versteckt er sich tagsüber unter Blättern, in dem Fall, der Brennnessel. Daher dürfte er vielen von euch sicher nicht bekannt sein.

Foto 7: Die unglaubliche schöne Blauflügel-Prachtlibelle, hier ein Männchen.

Foto 8: Kein Insekt, dafür ein Reptil: Eine Waldeidechse, die sich zusammen mit Artgenossen in der Sonne auf einem Stück Totholz aufgewärmt hat.

Wolli, der Wollschweber :D

Dieser kleine lustige und pelzige Zeitgenosse, der Große Wollschweber, ist ein unauffälliger und harmloser Blütenbesucher. Was wirkt wie ein nach vorn getragener Dolch, ist nichts anderes als ein langer Saugrüssel. Bloß, dass er diesen, im Gegensatz zu Schmetterlingen, nicht zusammenrollen kann. Es ist ein toller Anblick, wenn man ihn ruhend sieht und er sich mit seinen Ärmchen den Mega Rüssel putzt

Vielleicht fragt ihr euch, warum ihr dieses auffällige Tierchen noch nicht bemerkt habt? Nun mit 9-12mm Körperlänge übersieht man den Großen Wollschweber schnell mal und nimmt ihn nur am Rande als Fliege war – zu dieser Gruppe von Tieren gehört er nämlich.

Es gibt noch mehr Vertreter aus der Familie der Wollschweber und Verwechslungsgefahr besteht mit dem Gefleckten Wollschweber. Der Gefleckte allerdings hat statt dunkler, zusammenhängender Bereiche auf den Flügeln, nunja, eben Flecken.

Der Klassiker unter den Faltern ;)

Vom Zitronenfalter konnte ich bei der Tour um die Mager-Trocken-Kalkrasen so viele Fotos machen, dass er einen eigenen Beitrag bekommt. Auf den ersten Bildern lutscht er die Blüten des Gartengeißblattes, einer Art Liana, aus, auf den letzten Bildern hängt er am schönen Hufeisenklee.

Tag- und Nachtfalter im Mai

Heute geht es weiter mit Schmetterlings-Fotos, die auch Mitte Mai im Naturschutzgebiet mit den Orchideen entstanden sind. Bei Schmetterlingen denken die meisten Leute an die großen und bunten Tagfalter, die größte Gruppe sind jedoch die Nachtfalter – davon sind heute u.a. auch einige dabei.

Bei genauerer Betrachtung zeigen selbst die eher farblosen Arten ein faszinierendes Repertoire an Musterungen und einige sind gar nicht so farblos wie man gemeinhin denkt. Allerdings sollte man schon genau auf seine Umgebung achten, da viele tagsüber ruhen und auch verdammt klein sind.


Nur falls ihr ihn vermissen solltet: Vom Zitronenfalter konnte ich soviele Fotos machen, dass ich euch diese im nächsten Beitrag zeigen möchte.

Foto 1-3: Die Braune Tageule. Einer der Eulenfalter, den man sehr oft sehen kann

Foto 4: Das – Achtung – Buschrasen-Grasmotteneulchen Was für ein Name. Ein hübscher Nachtfalter, den wir noch nicht kannten.

Foto 5&6: Der Dunkle Dickkopffalter auch Kronwicken-Dickkopffalter genannt. Diese Familie ist am markanten und namensgebenden Körperbau gut zu identifizieren.

Foto 7: Schwanenfeder-Miniermotte. Hier sieht man sie in ihrer Ruhestellung, was schon sehr niedlich ausschaut.

Foto 8: Ein etwas abgeflogener Faulbaum-Bläuling. Die Unterseite der Bläulinge ist bei der Bestimmung oftmals das wichtigste Merkmal.

Foto 9: Der sehr kleine und sehr schöne Gitterspanner

Foto 10: Der Johanniskrautspanner – Diese Artbestimmung ist ein Artenpaar aus 2 Arten, die äußerlich kaum zu unterscheiden sind. (Sandheiden- und Großer Johanniskrautspanner)

Foto 11&12: Das häufige und hübsche Kleine Wiesenvögelchen. Schaut auf Fotos aus wie das Große Ochsenauge, ist draußen im Feld aber aufgrund der Winzigkeit unverwechselbar.

Foto 13: Ein Schmalflügel-Weißling (Senf- oder auch Tintenfleck-Weißling) – hier haben wir es mit einem Artenkomplex zu tun, denn gleich 3 nahe verwandte Arten sind rein äußerlich kaum zu unterscheiden.

Foto 14: Zwerg-Bläuling – der kleinste Tagfalter Mitteleuropas!