Mit jeder neuen Erkenntnis faszinierender: Der Kormoran

Auch dieser Kormoran, der mit seinen Patschefüßchen auf dem Ast saß, hat uns zur Wasservogelzählung am Wochenende im Blick behalten

Kormorane auch speziell unsere Nominatform Phalacrocorax carbo carbo sind weit verbreitet und kommen bis an die Grönländische und Kanadische Küste vor. Da bei der Grönländischen Population viele den Winter über auch dort im Brutgebiet oder dessen Nähe verbringen, hat sich einigen Wissenschaftlern die Frage gestellt: Wie machen die das eigentlich im polaren Winter, wenn es zur Polarnacht überwiegend dunkel ist? Kormorane erbeuten ihre Fische ausschließlich Unterwasser in bis zu 30m Tiefe.

Dieser Frage ist ein Team um David Grémillet vom CEPE in Straßburg nachgegangen. In einer 2005 erschienenen Studie „Cormorants dive through the Polar night” konnten sie nachweisen, dass sich an der Tagesaktivität der Kormorane nichts geändert hat. Sie haben also ihre Jagdaktivitäten nicht an die kurzen Tageslichtphasen angepasst, sondern sind wie gewohnt jagen gegangen – selbst, wenn es dann dunkel war. Wir reden hierbei von Rest-Helligkeit von gerade einmal weniger als 1 Lux!

Die einzige Änderung betraf die Dauer der Jagd, die sich verlängert hat. Ob es an den erschwerten Bedingungen liegt oder aber am erhöhten Energiebedarf im Winter, ist dabei noch offen.

Spannend bleibt die Frage wie sie die Fische in solch einer Finsternis fangen können, was für eine Leistung!

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