Auf den ersten Fotos ist der Nierenfleck-Zipfelfalter (Thecla betulae) zu sehen. Ein hübscher Vertreter der Bläulinge, der zwar oft als selten und besonders bezeichnet wird, aber wahrscheinlich doch recht häufig ist. Allerdings fliegt er gerne in höheren Bereichen und ist damit als Imago nicht so einfach zu entdecken wie andere Vertreter aus der Familie. Bei Kartierungen nach den Eiern zeigt sich dann, dass er recht weit verbreitet ist.
Mit der Schlehe als Raupen-Nahrungspflanze ist der Nierenfleck-Zipfelfalter auch nicht so anspruchsvoll und auch weniger gefährdet, als Arten, deren Eier und Raupen auf Wiesen kaputt gemäht werden.
Die Sicheleule (Laspeyria flexula) auf dem folgenden Foto war erst unsere zweite überhaupt. Sie scheinen ganz gerne ans Licht zu kommen und wenn man nah genug dran ist bzw. auf Makrofotos sind auch die wunderschönen – fast leuchtenden – namensgebenden Zeichnungen zu sehen.
Das letzte Foto zeigt einen Spanner aus der Gattung Scopula, das haben wir beim Fund schon vermutet. Er rüsselt hier gerade fröhlich an der Köderflüssigkeit herum, durch die Windstille lief es mit Eulenfaltern die Nacht nicht, aber immerhin kam dieser kleine Fratz vorbei. Wir haben ihn als Scopula incanata (Weißgrauer Kleinspanner) bestimmt. Der Scopula-Artenkomplex ist mitunter recht schwer zu unterscheiden und gute sowie detailreiche Fotos sind wichtig. Die größte Verwechslungsmöglichkeit besteht mit S. margipunctata, dieser hat aber eine stärker gezackte äußere Querlinie und Flecken kurz vor dem Saum.