Wintereulen im November mit schönen Überraschungen

Letztes Wochenende war ich u.a. im stadtnahen Mischwald (SLF-RU) unterwegs und das nette Wetter zum Beobachten und Kartieren von Vögeln genutzt. Da das Wetter genau dafür günstig war (mild, ordentlich Wind, Luftfeuchte und später Niesel), habe ich gleich ein paar Köderstellen für Eulenfalter präpariert. Beim abendlichen Durchgang konnte ich dann ein paar schöne Beobachtungen – auch abseits der Köder – machen.

Auf dem ersten Foto sieht man die Paarung des Kleinen Frostspanners (Operophtera brumata). Oben, erkennbar an den Stummelflügelchen, ist das flugunfähige Weibchen zu sehen, was nachts auf den Anflug der Männchen wartet, die gut unterwegs waren.

Verwechslungsgefahr besteht mit dem Buchen-Frostspanner (Operophtera fagata) der folgenden beiden Fotos. Auffallend ist, dass diese Art reinweiße und kaum bestäubte Hinterflügel zeigt und wenn eine Linienzeichnung vorhanden ist, dann meist deutlich. Bei O. brumata ist dies sehr variabel und verwaschen.

Foto 4 zeigt eine der Herbsteulen, die noch unterwegs waren: Die Gelbbraune Herbsteule (Agrochola macilenta).

Die nächsten Fotos mit dem abschließenden Porträt zeigen eine freudige Überraschung: Die Rotkopf-Wintereule (Conistra erythrocephala), die mit 13 Individuen an die 5 Köderstellen geflogen kam. Sie ist in Deutschland nur lokal verbreitet, in Thüringen steht sie auf der Roten Liste Kategorie 2 (stark gefährdet).

Gefreut habe ich mich über die Schwarzgefleckte Wintereule (Conistra rubiginosa) auf Foto 10. Die hatten wir schon in mehreren Gebieten im Umkreis gefunden, aber nie in großer Zahl; sondern wie hier vereinzelt – eine hübsche Eule!

Eine gute Bekannte ist die Eule auf den letzten Fotos, bei der mir von beiden Trivialnamen Heidelbeer-Wintereule bzw. Veränderliche Wintereule (Conistra vaccinii) definitiv der letzte besser gefällt, weil es ideal zu ihrer morphologischen Erscheinung passt. Trotzdem lässt sie sich mit ihren wiederzuerkennenden Zeichnungselementen (Nierenmakel, geschwungene Punkte im Submarginal-Bereich, schmalflügelig) mit bereits wenig Erfahrung schnell identifizieren.

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