Ein schöner Strandspaziergang im Sommer

An einem warmen Junitag hat sich diese Rabenkrähe die Zeit ähnlich wie auch wir, mit einem schönen Strandspaziergang vertrieben. Sie hatte allerdings weder Artenkartierung noch Fotos im Sinn, sondern -wie sollte es anders sein – die Suche nach Fressbarem. Gefunden hat sie dann wohl eine angespülte Muschel, an der sie sich gütlich tun konnte.

Über Rabenkrähen kursieren viele, teils emotional eingefärbte, Unkenntnisse über den Bestand und die Verhaltensbiologie. So schlafen zwar Brutpaare und Nichtbrüter oft im gleichen Baum und treffen sich dazu an Versammlungsplätzen und auch die einfliegenden Winterschwärme suggerieren ein machtvolles Kollektiv; in Wahrheit jedoch sind sich Brutpaare – die übrigens ganzjährig ein Revier halten und dies auch gegenüber Artgenossen verteidigen – und Nichtbrüter absolut spinnefeind.

Von einer Brut gehen nach Auswertung mehrerer langjähriger Studien 60-70% aller Jungkrähen verloren. Interessanterweise hauptsächlich durch die erwähnten Nichtbrüter der eigenen Artgenossen. Der Krähenbestand reguliert sich daher nach Auffassung von Biologen selbst. Ironischerweise führt eine Bejagung von Rabenkrähen daher dazu, dass es für Brutpaare oft weniger Prädationsdruck von den eigenen nichtbrütenden Artgenossen gibt und somit der Reproduktionserfolg dank der Bejagung erhöht wird. Rabenkrähen sind aber auch keine Kinder der Traurigkeit: Falls der Partner doch sterben sollte, dann fungiert der Nichtbrüter-Bestand als Reserve und dort findet sich innerhalb kurzer Zeit ein neuer Partner.

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