Tolle Schmetterlinge Ende Juli

Nach der auffallend regenreichen und kühlen Phase im Juli kamen mit den wärmeren und sonnenreichen Tagen auch die Falter wieder. An dem Tag Ende Juli war ich speziell wegen Faltern unterwegs und konnte den “Klassikern” ein paar sehr schöne Entdeckungen machen.

Foto 1 zeigt gleich einen der Klassiker: Den Admiral, der sich zuvor witterungsbedingt verhältnismäßig rar gemacht hat und erst später wieder öfter zu sehen war. Jetzt als es Ende September/Anfang Oktober nochmal richtig warm und sonnig wurde, konnte ich sie wieder in größeren Zahlen hier fliegen sehen.

Foto 2 ist nicht ganz so schön wie üblich geworden, aber den Faulbaumbläuling wollte ich trotzdem gerne zeigen Er ist ein sehr häufiger Vertreter der Bläulings-Familie mit einer recht langen Flugzeit von ca. April bis September und wird auch manchmal als Gartenbläuling bezeichnet. Das Foto zeige ich noch aus einem anderen Grund: Hier sitzt er nämlich gerade auf einer seiner Raupen-Nahrungspflanzen, dem Blutweiderich. Eine hübsche, pink blühende Pflanze, die es gerne feucht hat und hier auch direkt am Ufer wuchs.

Fotos 3+4 zeigen eine unbestimmte Art aus der Gattung Yponeumata spec., auch bekannt als Gespinstmotte. Es kommen 3 Arten (Y. padella/malinellus/cagnagella) in Betracht, die man als erwachsene Falter (Imago) überhaupt nicht unterscheiden kann und im Feld nur über die Raupen-Nahrungspflanze bestimmen kann, was hier leider nicht der Fall war. Zudem kamen dort auch alle typischen Raupen-Nahrungspflanzen vor (Weißdorn, Pfaffenhütchen, Apfel, Pflaume). Eins ist aber klar: Sie sind schon ebenso filigran wie hübsch gebaut

Foto 5 ist eine echte Besonderheit: Der Nierenfleck-Zipfelfalter! Es ist nicht so, dass sie selten wären, allerdings bekommt man diese Art als Falter nur selten zu Gesicht, da sie oft irgendwo versteckt in ihrer Nahrungspflanze (Schlehe und Pflaume) sitzen oder nicht sichtbar fliegen.

Fotos 6+7 waren ein Highlight und Erstsichtung für mich, auch wenn die Fotos nicht ganz so schön geworden sind: Der Resedafalter (Pontia edusa), nicht u verwechseln mit dem anderen Resedafalter aus Südeuropa (Pontia daplidice). Die wissenschaftliche Artabgrenzung der beiden ist noch nicht so lange her.

Jedenfalls ist auch “unser” Resedafalter keine weit verbreitete Erscheinung und kommt in Deutschland vor allem – fast ausschließlich – im Osten vor.

Foto 8 ist ein weiterer Klassiker mit sehr lange Flugzeit, der Hauhechel-Bläuling bzw. wegen seines markanten latinisierten Namens (Polyommatus icarus) unter Lepidopterologen auch oft “Icarus” genannt.

Fotos 9+10 zeigen den Perlmuttfalter mit der längsten Flugzeit bei uns und der auch noch häufig anzutreffen ist, der Kleine Perlmuttfalter (Issoria lathonia).

Das letzte Foto war eine sehr interessante Entdeckung, zur Veranschaulichung sei erwähnt, dass die groß wirkenden Blüten auf dem Foto, diejenigen des Rainfarns sind. Es handelt sich also echt um einen winzigen Falter. Intuitiv dachte ich erst an einen Spreizflügelfalter (Familia Choreutidae), auf dem Foto war dann aber klar zu sehen, dass es doch etwas anderes ist, nämlich der Schwarze Stiefmütterchenzünsler (Heliothela wulfeniana).

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