Baumpieper

Wenn sie anwesend sind und an dem Tag im FFH-Gebiet waren es um die 10, dann hört man sie auch: Baumpieper. Schaut man sich die Familie der Pieper an und die Art und Weise wie sie fliegen, verwundert es nicht, dass sie recht nah mit den Lerchen verwandt sind.

Der Baumpieper ist dem Wiesenpieper recht ähnlich, an den Flanken aber weniger stark gestrichelt und bewohnt andere Habitate. Weder richtiger Wald-, noch Feldvogel, bevorzugt der Baumpieper halboffene, strukturierte Landschaften mit Gehölzanteil. Das können wie hier im Gebiet weite Waldwiesen- und lichtungen oder Kahlschläge sein, aber auch Waldränder im Übergang zur Offenlandschaft wie bspw. Heiden.

Man könnte sagen, der Baumpieper piept sozusagen vom Baum, da er gerne von hohen Warten wie Baumspitzen aus singt bzw. steigt er von diesen auf und lässt sich – lerchenähnlich – beim Vollgesang wieder auf die Warte hinuntergleiten. Die Umschreibung des Gesangs als Piepen war eher dem Wortwitz geschuldet, in Wahrheit ist der Gesang eher ein Trillern, was recht effektvoll und kräftig nach hinten ausläuft. Der Baumpieper wird dabei im Gegensatz zum Wiesenpieper immer langsamer, was eine Bestimmung über den Gesang und das Flugverhalten sicherer und einfacher macht als die optische Bestimmung.

In der Kyritz-Ruppiner Heide hat sich dieser Baumpieper im Juni auch mit einem Strauch als Singwarte begnügt; in der xerothermen Landschaft war es vielleicht auch einfach zu anstrengend bis hoch auf die wenigen Bäume zu fliegen

Mit 252.000-360.000 Brutpaaren steht der Baumpieper auf der Roten Liste bedrohter Arten in Deutschland auf der Vorwarnstufe, da seine Bestände langfristig abgenommen haben und mittlerweile auf dem niedrigen Niveau stagnieren. Damit geht es ihm von unseren Piepern immer noch weitaus am besten; gerade Brach- oder Wiesenpieper nehmen weiterhin massiv aufgrund von Lebensraumzerstörung und Verlusten von Gelegen – Pieper sind allesamt Bodenbrüter – ab.

Der Baumpieper ist auf dem Eurasischen Kontinent recht weit verbreitet: Die Südgrenze liegt auf der Höhe von Nordspanien und das Brutgebiet reicht bis ans Nordkap. Nach Osten hin wird die Verbreitung schmaler und zieht sich in einem schmalen Band durch die sibirische Taiga. Unsere mitteleuropäischen Baumpieper ziehen ab Ende Juli und August bis spätestens Oktober in die Savannen West- und Ostafrikas und kommen ungefähr ab Mitte April zurück.

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