Mäusebussard in heller Morphe bei der Nahrungssuche

Dieses hübsche Individuum eines Mäusebussards, mit einer Färbung, die an den Fischadler erinnert, konnten wir im Juni ’22 bei der Nahrungssuche über Wiesen beobachten. Auch, wenn man den “Mauser”, wie er früher oft im Volksmund genannt wurde, im Offenland beobachten kann, brütet er meistens jedoch im Wald.

Seinen Horst baut er dort eher in Randnähe oder manchmal auch in Feldgehölzen. Wichtig ist die Nähe zum Offenland, damit er es nicht weit zu seinen Jagdgründen hat.

Grauammer auf typischer Singwarte

Es ist immer ein Ritterschlag für ein Gebiet, wenn man dort den aufsteigenden Klingel-Gesang der Grauammer vernehmen kann, so wie hier auf Wiesen in der Schaalsee-Region.

Das Zugverhalten der Grauammer lässt sich nur schwerlich kurz zusammenfassen, da dies sehr von Region und sogar Individuum abhängt. Nur in den äußersten Zipfeln des Verbreitungsgebietes (Baltikum) tritt die Grauammer als reiner Zugvogel auf, der dann im Mittelmeerraum überwintert. Überwinterer in Mitteleuropa sind teils Zugvögel aus dem Norden, aber auch hier ansässige Brutvögel, die im Winter regionale Wanderungen unternehmen.

Dank Ringfunden weiß man, dass sich sowohl die Wanderneigung als auch das Zugverhalten und die Wahl des Winterquartiers, innerhalb lokaler Populationen individuell unterscheiden kann. Ab August gibt es ein Nachlassen der Revieransprüche und es bilden sich dann die Trupps, die dann umherwandern oder aber ab Oktober wegziehen. Für die Weggezogenen beginnt die Heimreise ab Februar, sodass sie meist im April wieder ihre Brutreviere besetzen können – Dann ist wieder der typische Grauammer-Gesang zu vernehmen.

Goldammer gibt wie immer Alles ;-)

Zuerst hat das goldige Kerlchen noch vorsichtig zwischen den Blättern vorgelunst, aber wenn ein Goldammer-Männchen einmal loslegt, dann bremst ihn nichts mehr

An ihrem typischen Gesang ist ihre Anwesenheit im Gebiet zumindest während der Balz- und Brutzeit sofort nachzuweisen. Wenn Goldammern mal nicht Singen, kann man auch oft ihre Rufe (“zirrrk”) hören; sie klingen ein wenig wie der bekannte “Regenruf” des Buchfinken, aber weniger stark und hochfrequenter.

Ihre Nahrung suchen Goldammern am Liebsten auf dem Boden, das kennt man bspw. auch vom Buchfink. Ansonsten sieht man vor allem die Männchen beim Singen auf exponierten Warten wie den Spitzen kleinerer Bäume oder Sträucher oder Stromleitungen.

Nach der Brutzeit fallen sie zwar durch den fehlenden Gesang nicht mehr klanglich in der Landschaft auf, dafür bilden sie im Winterhalbjahr aber herumwuselnde Trupps bei der Nahrungssuche; oft gemischt mit Feldsperlingen, Buchfinken, Rohrammern u.ä.

Ein Video von der Singenden Goldammer konnte ich auch machen, ihr findet das HIER.

Tolle Falter in der Schaalsee-Region inkl. des Pflaumen-Zipfelfalters

Im Juni letzten Jahres konnten wir gleich auf der ersten Tour im Urlaub in der Schaalsee-Region einige schöne Falter sehen; die schönste Überraschung war dabei der Pflaumen-Zipfelfalter

Foto 1&2 zeigt den bereits angesprochenen Pflaumen-Zipfelfalter; ein nicht ganz so häufiger Vertreter der Bläulinge.

Foto 3&4 zeigt die Raupe des Großen Fuchses. Eine Erinnerung daran, dass alle Falter mal als Ei, dann als Raupe und zuletzt als Puppe starten und auf die jeweiligen Raupen-Nahrungspflanzen zwingend angewiesen sind; das sind oft Stauden, Kräuter und natürliche Wildblumen. Bei dem exzessivem Gemähe und dem Anlegen von Zuchtblumenwiesen als vermeintliche “Schmetterlingswiesen” scheinen viele Erwachsene vergessen zu haben, was ihre Kinder in der Grundschule lernen.

Foto 5&6 ist das häufige und bekannte Große Ochsenauge.

Foto 7&8 zeigen je ein abgeflogenes Männchen und Weibchen des häufigen Hauhechel-Bläulings.

Foto 9 ist einen Kleinschmetterling genauer gesagt ein Weibchen der Hummel-Wachsmotte.

Foto 10 ist der dritte Bläuling dieser Runde: Der Kleine Sonnenröschen-Bläuling.

Der Rest sind verschiedene Individuen des Rostfarbigen-Dickkopffalters. Die korrekte Bestimmung von Dickkopffaltern erfordert Erfahrung, gute Literatur und am besten ordentliche Makrofotos. Von den orangefarbigen Dickkopffaltern fliegen bei uns 5 Arten aus 3 Gattungen. Auch wenn teilweise abgeflogen, erkennt man die typischen schwach hellen Kästchenmuster und die ebenfalls (bei passender Perspektive) diagnostischen Häkchen an den Fühlerkolben.

Libellen im Biosphärenreservat Schaalsee

Ich habe mir nun mal die Fotos von unserem Urlaub in der Schaalsee-Region vorgenommen, wo wir im Juni 2022 einen schönen Urlaub verbracht haben. Los geht’s mit tollen Libellenarten beim Niendorfer Binnensee.

Foto 1 zeigt ein junges Weibchen der Blauen Federlibelle.

Foto 2 zeigt einen jungen männlichen Großen Blaupfeil, der sich gerade umfärbt und das juvenile gelb gegen sein adultes blau tauscht.

Auf den Fotos 3 und 4 sieht man Hufeisen-Azurjungfern; erst ein Männchen, dann ein Paarungsrad.

Foto 5 ist die Kleine Königslibelle. Ähnlich wie die Große Königslibelle sieht man sie selten mal irgendwo ruhen; hier hilft nur viel Geduld und der manuelle Fokus.

Foto 6 ist ein Weibchen vom Plattbauch; die Libelle mit dem größten Abdomen.

Alle restlichen Fotos zeigen 3 Individuen des Spitzenflecks. Erst ein Männchen, dann ein Weibchen und zuletzt noch zwei Fotos eines anderen Weibchens.

Besuch Zuhause

Sommer ist bekanntlich Insektenzeit und wenn aufgrund der Hitze die Fenster lange offen stehen, dann kommt manchmal unangekündigt Besuch vorbei

Foto 1 zeigt die Gammaeule (Autographa gamma); ein häufiger und tagaktiver Nachtfalter aus der Familie der Eulenfalter. Namensgebend die hellen Zeichnungen, die dem griechischen Gamma ähnlich sehen.

Foto 2 zeigt einen Spanner, den ich zuvor noch nicht gesehen hatte: Der Heu-Zwergspanner (Idaea inquinata). Die Art kommt gerne im Siedlungsbereich vor und die Nahrungspflanzen der Raupen sind vor allem getrocknete Pflanzen, das können mitunter auch Tee-Pflanzen sein.

Recken und Strecken – Yoga mit Bachstelze

Im Mai habe ich diese Bachstelze beim Abarbeiten ihres Yogaprogramms abgelichtet

Zu dieser Zeit sieht man sie im Prachtkleid, im Winterhalbjahr fällt dann das Fehlen der schwarzen Kehle auf – wenn man eine Bachstelze zu dieser Zeit sieht. Denn einige bleiben im Winter zwar hier (mit steigendem Trend), aber die meisten ziehen südwärts in den Mittelmeerraum.

Kreisende Eleganz: Rotmilan

Im Mai habe ich diesen schönen über uns kreisenden Rotmilan vor die Linse bekommen.

Wenn er es schaffen sollte den zahlreichen Gefahren, die auf ihn warten zu trotzen, dann kann es ein wild lebender Rotmilan nachweislich auf knapp 30 Jahre bringen (Ringfund) und in Gefangenschaft sogar auf bis zu 38 Jahren.

Eine dieser Gefahrenquellen steht besonders oft im medialen Fokus und wird oft hochemotional debattiert, nämlich die Windkraft. Bei diesem Thema wird immerhin über die Gefahr geredet und es werden verschiedene Maßnahmen studiert, probiert und bereits angewandt, mitunter erfolgreich. Gar nicht auf dem Schirm der Öffentlichkeit ist der nachgewiesen und weitem Abstand häufigste Grund für unnatürlich gestorbene Rotmilan: Vergiftung!

Von wenigen absichtlichen Vergiftungen abgesehen, wird dem Rotmilan vor allem seine Vorliebe für Aas zum Opfer: Damit frisst er auch Nagetiere, die durch das Auslegen von Giftködern gestorben sind. An der Spitze der Nahrungskette stehend, reichert sich das Gift im Rotmilan an, bis er qualvoll daran stirbt. Die Ausmaße sind erschreckend: Eine niederländische Studie konnte bei 45 von 55 toten Rotmilanen Vergiftungen nachweisen. In einer weiteren EU-weiten Studie zur Untersuchung von Todesursachen des Rotmilans, konnte man durch 700 besenderte und verstorbene Rotmilan nachweisen, dass Vergiftungen mit weitem Abstand die häufigste Todesursache sind. Wenig überraschend ist Platz 2 der Tod im Straßenverkehr. Weiterhin sind Stromschläge an ungesicherten Leitungen auch immer noch ein Problem. Windkraft kommt bei dieser Studie erst auf Platz 7; was sich in Zukunft natürlich mit einem verstärkten Ausbau ändern könnte, aber es zeigt wie hier öffentlich vollkommen vorbei an Tatsachen diskutiert wird. Auch Kollisionen mit Fensterscheiben bzw. Glas-Hochhäusern sind generell ein Problem für Vögel.

Die Problematik der Vergiftung in, unabsichtlicher vertikaler Richtung der Nahrungskette, wurde auch durch noch eine andere, alarmierende Studie erwiesen: Am IWZ in Berlin hat man alle aufgefunden Greifvogelkadaver zwischen 1996 und 2018 untersucht: „Wir fanden Rodentizid-Rückstände im Lebergewebe von mehr als 80 Prozent der untersuchten Habichte und Rotmilane“, so Alexander Badry, Hauptautor der Studie. Bei gut 15 Prozent beider Arten lagen die Konzentrationen über 200 Nanogramm pro Gramm Körpergewicht, was laut der Forscher ein Hinweis auf eine akute Vergiftung ist.

Wer etwas für den Rotmilan-Schutz tun will: Hört auf Giftköder auszulegen und sagt es weiter! Das ist nicht nur qualvoll für die Nager; diese sterben nämlich nicht gleich auf der Stelle, sondern später irgendwo anders und werden nachweislich von Greifvögeln gefressen. Der beste Schutz vor einer übermäßigen Nagerpopulation ist ein intaktes Ökosystem mit Prädatoren wie Greifvögeln und Eulen. Die Giftköder machen damit sogar ironischerweise genau das Gegenteil von dem was sie sollen: Sie dezimieren unbeabsichtigt Prädatoren und ermöglichen Mäusen und Ratten damit höhere Populationen.

Eine schöne Insekten- (und Spinnen)vielfalt aus dem Mai

Heute zeige ich euch eine bunte Mischung an Insekten – und einer Spinne, denn Spinnen sind Spinnen und keine Insekten – aus einem NSG in Saalenähe.

Foto 1: Weiblicher Aurorafalter beim Blütenbesuch an einer Schmalblättrigen Wicke.

Fotos 2&3: Cantharis rustica; einen offiziellen Deutschen Trivialnamen besitzt die Art nicht. Wie die folgende Art gehört sie zur Familie der Weichkäfer, manchmal auch Soldatenkäfer genannt.

Foto 4: Graugelber Weichkäfer

Foto 5: Gewöhnliche Krabbenspinne (Xysticus cristatus) weiblich. Arten aus der Gattung Xysticus sind nicht leicht zu bestimmen, hier half mir die Übersicht des Spinnen-Forum-Wiki.

Fotos 6&7: Gewöhnliche Langbauchschwebliege, Männchen in der dunklen Form. Schwebfliegen bilden eine große Familie mit vielen Arten, die mitunter schwierig zu bestimmen sind. Hier war das kniffelige, dass diese häufige Art in verschiedenen Morphen auftreten kann.

Foto 8: Ein Klassiker unter den Spannern: Graubinden-Labkrautspanner (Epirrhoe alternata).

Foto 9: So fängt mal jeder Schmetterling an: als Ei, dann als Raupe (beides zu sehen) und vor dem Imago-Stadium als Puppe. Das Foto zeigt Pfaffenhütchen-Gespinstmotten an der arttypischen Nahrungspflanze: Pfaffenhütchen.

Foto 10: Schwarzrückige Gemüsewanze. Hier besteht große Verwechslungsgefahr mit der Zierlichen Gemüsewanze, letztere hat aber keine dunklen Längs-Streifen an den Seiten.

Fotos 11&12: Trauer-Rosenkäfer bei der Paarung.

Schöne Libellen im NSG im Mai

Libellen gehören neben Schmetterlingen mit zu meinen Lieblings-Insekten. Hier konnte ich in einem Naturschutzgebiet des NABU einige Arten im Mai porträtieren.

Foto 1: Blaue Federlibelle, junges Weibchen
Foto 2: Gemeine Becherjungfer, Männchen
Foto 3: Große Pechlibelle, junges Weibchen
Foto 4: Große Pechlibelle, Paarungsrad
Foto 5&6: Große Pechlibelle, Weibchen Typ C
Foto 7: Großes Granatauge, junges Weibchen
Foto 8: Hufeisen-Azurjungfer, Weibchen
Foto 9: Hufeisen-Azurjungfer, Männchen
Foto 10: Hufeisen-Azurjungfer, Weibchen
Foto 11&12: Westliche Keiljungfer, junges Männchen