Sägezähne und Sturmfrisur – Gänsesäger an der Ostsee

Auch, wenn Gänsesäger wie hier an der Küste vorkommen, sind sie generell stärker ans Süßwasser (Seen, Flüsse) gebunden als ihr Verwandten, die Mittelsäger. Vor allem auf 2 der Fotos sind deutlich die namensgebenden Hornzähne zu sehen, welche eine gute Hilfe bei der Jagd nach ihrer Fischbeute darstellen.

Mit einer Flügelspannweite von 82-98cm und einem Gewicht von meist 0,9-2,1Kg ist der Gänsesäger unter Enten schon eine auffallende Erscheinung.

Ein Brandganspaar an der Ostsee

Im Juni ’22 haben wir an der Ostsee dieses schöne Brandganspaar beobachten können. Einige Ornithologen legen unheimlichen Wert darauf, dass man lieber den Artbegriff “Brandente” benutzen sollte, da sie wie auch weitere Vertreter aus der Unterfamilie der Halbgänse (bspw. Nilgans, Rostgans) zur Familie der Entenvögel gehört und damit näher mit Enten als Gänsen verwandt ist. Sie zeigen daher auch mitunter typisches Entenverhalten wie das Gründeln, was man von den Gründelenten kennt und man auf einigen Fotos sehen kann.

Letzten Endes sind das alles nur Trivialnamen und diese sind gefühlt bei jeder fünften Art zumindest irreführend, oft auch fachlich falsch, was allerdings auch auf die Bedeutung der latinisierten Artbegriffe der offiziellen Nomenklatur zutrifft. Der Zweck ist ohnehin nur, eine Art sicher benennen zu können, alle weiteren relevanten Informationen erhält man dann mithilfe des Artbegriffes in der (Fach)literatur.

Mit einem Gewicht von bis zu 1,4Kg und einer Körperlänge von 58-65cm ist die Brandgans für einen Entenvogel ordentlich groß und hat wohl nicht zuletzt deshalb das Anhängsel “Gans” bekommen. Die Geschlechter kann man durch den Stirnhöcker beim Männchen, der vor allem in der Brutsaison deutlich hervorsticht, gut unterscheiden.

Nicht nur am Bach

…findet man die Bachstelze – So wie hier im Juni am Ostseestrand

In Mitteleuropa findet man die häufige Bachstelze nämlich weit verbreitet von bspw. Inseln in der Nordsee bis hinauf in Hochgebirge über die Baumgrenze. In Deutschland setzt sich der Bestand aus 475.000-680.000 Brutvögeln zusammen und ist stabil.

Ein schöner Strandspaziergang im Sommer

An einem warmen Junitag hat sich diese Rabenkrähe die Zeit ähnlich wie auch wir, mit einem schönen Strandspaziergang vertrieben. Sie hatte allerdings weder Artenkartierung noch Fotos im Sinn, sondern -wie sollte es anders sein – die Suche nach Fressbarem. Gefunden hat sie dann wohl eine angespülte Muschel, an der sie sich gütlich tun konnte.

Über Rabenkrähen kursieren viele, teils emotional eingefärbte, Unkenntnisse über den Bestand und die Verhaltensbiologie. So schlafen zwar Brutpaare und Nichtbrüter oft im gleichen Baum und treffen sich dazu an Versammlungsplätzen und auch die einfliegenden Winterschwärme suggerieren ein machtvolles Kollektiv; in Wahrheit jedoch sind sich Brutpaare – die übrigens ganzjährig ein Revier halten und dies auch gegenüber Artgenossen verteidigen – und Nichtbrüter absolut spinnefeind.

Von einer Brut gehen nach Auswertung mehrerer langjähriger Studien 60-70% aller Jungkrähen verloren. Interessanterweise hauptsächlich durch die erwähnten Nichtbrüter der eigenen Artgenossen. Der Krähenbestand reguliert sich daher nach Auffassung von Biologen selbst. Ironischerweise führt eine Bejagung von Rabenkrähen daher dazu, dass es für Brutpaare oft weniger Prädationsdruck von den eigenen nichtbrütenden Artgenossen gibt und somit der Reproduktionserfolg dank der Bejagung erhöht wird. Rabenkrähen sind aber auch keine Kinder der Traurigkeit: Falls der Partner doch sterben sollte, dann fungiert der Nichtbrüter-Bestand als Reserve und dort findet sich innerhalb kurzer Zeit ein neuer Partner.

Uferschwalbenkolonie an der Ostsee

Im Juni vergangenen Jahres konnten wir an einem Ostseestrand eine geschäftige Kolonie Uferschwalben an den für sie so beliebten Steilhängen beobachten. Ob Küste, Fluss oder ehemaliger Tagebau: Hauptsache, es gibt steile Wände aus weichem Sandstein, Ton oder anderer Erde in die sie – ähnlich dem Bienenfresser oder Eisvogel – ihre Brutröhren graben können.

Wie auch unsere beiden häufigsten und bekanntesten Schwalben, sind Uferschwalben ebenfalls Langstreckenzieher, die südlich der Sahara überwintern. Wenn sich im Spätsommer dann Trupps aus Schwalben zusammenfinden, sollte man auch außerhalb ihrer Habitate immer aufmerksam sein, ob sich unter den vielen Mehl- und Rauchschwalben nicht auch ein paar Uferschwalben eingefunden haben.

Bei einem nahrungssuchenden oder rastenden Schwarm mit oft über 100 Individuen, ist es sinnvoll vor allem auf die Rufe und Gesänge zu achten, hiermit verraten sie sich am offensichtlichsten. Der Gesang differiert sehr stark von den beiden anderen häufigen Arten und ist recht rau, rätschend und schnell. Die Rufe sind ein eher langgezogenes “tschirrrd” und fallen besonders unter vielen rufenden Mehl- (prrt) und Rauchschwalben (wuid wuid) sehr auf.

Sturmmöwen an der Ostsee

Im Juni an der Ostsee konnte ich diese Aufnahmen von den typisch fotogenen Sturmmöwen im Prachtkleid machen.

Mit der mittleren Größe samt schlanker Gestalt, dem hellgrauen Rücken, einer dunklen Iris, einem taubenartigen Kopf mit “freundlichem Gesichtsausdruck” sowie dem dünnen Schnabel ohne roten Gonysfleck, gehört die Sturmmöwe zu den einfach zu bestimmenden Möwen.

So wie die meisten anderen Möwen, so hat auch die Sturmmöwe schwarze Flügelspitzen. Dies dürfte sich evolutiv als Vorteil herausgebildet bzw. durchgesetzt haben, da weiße Federn in Ermangelung des Pigments Melanin wesentlich schneller verschleißen. Das fehlen dieses Pigments macht Federn eben nicht nur schön weiß, sondern auch weniger widerstandsfähig. Dadurch, dass nun Teile der Handschwingen schwarz sind und damit einen hohen Melaninanteil aufweisen, sind immerhin dieses wichtigen und am meisten beanspruchten Federpartien besonders gut vor Verschleiß geschützt.

Was piepst mehrmals kurz nacheinander, schnarrt ein “brrd” und sieht super süß aus?

Ein Trupp Schwanzmeisen in den Bäumen natürlich! Seit einiger Zeit sind sie wieder deutlich vernehmbar in Trupps unterwegs und meist auch erst auditiv denn visuell zu entdecken.

Wie man auf den Fotos sehen kann, picken sie am liebsten ebenso geschickt wie geschäftig kleine Insekten, wie hier Raupen oder aber auch Spinnen auf. Im Winterhalbjahr nehmen sie auch gerne Fettfutter an, des weiteren werden auch Mal Flechten, Knospen oder Beeren verköstigt.

Der Silberreiher im Überflug


Diese nah überfliegenden Silberreiher haben sich in einem Thüringer Teichgebiet gezeigt. Gerade bei Vögeln mit weißem Gefieder in Kombination mit einfallender Sonne, sollte man Gebrauch von der Belichtungskorrektur machen, um kein Ausbrennen von angeleuchteten Weiß zu haben, denn da hilft dann auch das RAW-Format nicht mehr viel.

Für seine Größe ist er mit einem Gewicht von 700-1.500 zierlich gebaut, was man auch sieht, wenn man sie direkt frontal betrachtet. Da wirken sie schon ein wenig wie eine dünne Stellfigur für den Garten

Die Bestandssituation des Silberreihers als (relativ neuer) Brutvogel ist hochdynamisch und in den letzten Jahren stark steigend. Die meisten bekommt man aber nach wie vor ab dem Spätsommer als Durchzügler und Wintergäste zu sehen: Bis zu 16.000 Individuen sind dann hier im Land zu beobachten.

Bei der Futtersuche auf der Wiese

Auf einer Wiese in Ufernähe des Schaalsees waren Bachstelze und Singdrossel unterwegs.

Interessant und schön, dass fotografisch festhalten zu dürfen, war zu sehen wie sich die Bachstelze eine flinke Libelle geschnappt hat! Insekten fressen sie nämlich am liebsten, es können aber auch mal Weichtiere oder Sämereien auf der Speisekarte stehen.

Die Singdrossel hat eine besondere Vorliebe für Weichtiere; insbesondere Schnecken und Regenwürmer, ernährt sich aber auch wie andere Drosseln gerne von Beeren. Um an Gehäuseschnecken heranzukommen bedient sie sich oft eines Hilfsmittels in Form eines großen Steines, an dem die Singdrossel das Gehäuse aufschlägt, um an die begehrte Beute zu gelangen. Oft werden dafür die gleichen Plätze bzw. Steine genutzt und wenn man im Wald einen Stein mit vielen zerbrochenen Schneckengehäusen findet, hat man diese sogenannte “Drosselschmiede” gefunden.

Herr Amsel macht Mittag

Dieser Amsel-Mann lies sich entspannt beim Futtern einer matschigen Kirsche beobachten. Amseln bezeichnet man als Weichfutterfresser, da ihr Schnabel nicht dafür geeignet ist harte Schalen zu knacken. Bei der Vogel-Fütterung freut sich die Amsel daher am meisten über Haferflocken, Apfelstücken und auch ganz besonders über Rosinen! In naturnahen Gärten und Parkanlagen findet die Amsel ihr Lieblingsfutter ab Herbst in Form von Beeren von Schlehe, Weißdorn, Eberesche und Efeu. Letzterer wird oft unterschätzt, bietet dieser immerhin mehr als 60 Vogelarten Nahrung mit seinen für uns giftigen Beeren.

Während der Brutzeit im Sommerhalbjahr spielen Insekten wie Raupen, aber auch Würmer eine wichtige Rolle. Gerade der Nachwuchs ist auf tierisches Protein angewiesen.