Winterliche Osterparty ;D

Dass man auch schon lange vor Ostern wunderbar Eier suchen kann, habe ich heute wieder gemerkt. Neben der Erfassung der Avifauna habe ich im Gebiet (Weidewiesen, Feldkultur, Waldrand, Heckensäume, Bachlauf) nach Raupen-Nahrungspflanzen Ausschau gehalten und dort nach Überwinterungsstadien von Faltern gesucht.

Die ersten beiden Fotos zeigen jeweils ein Ei des Blauen Eichenzipfelfalters (Favonius quercus) an der Stiel-Eiche. Als Imago lebt der Falter das Leben eines Phantoms und hält sich meist im Kronenbereich von Eichen auf, wo man ihn nur schwer bewundern kann.

Die nächsten Fotos sind vom Nierenfleck-Zipfelfalter (Thecla betulae), dessen Eier man im Winter an Schlehe und Pflaume finden kann. Mit Tausenden von Schlehensträuchern hatte ich dabei genug Auswahl und bin des Öfteren fündig geworden

Schöne Insekten aus dem April

Im April in einem strukturierten NSG-Mischwald habe ich ein paar hübsche Insekten vors Makro bekommen. Den Trauermantel, der dort auch vorkam, habe ich ja neulich erst gezeigt.

Die ersten Fotos zeigen Wolli, den Wollschweber! Genauer gesagt den Großen Wollschweber (Bombylius major) am Huflattich. In vielen populären Bestimmungsführern über Insekten wird leider mit keiner Silbe erwähnt, dass Verwechslungsgefahr mit einer ganzen Handvoll Wollschwebern besteht und zumindest über 30 und je nach Einflug bis hin zu 41 Wollschweberarten in Deutschland potenziell anzutreffen sind.

Etwas einfacher ist es da schon mit dem Tagpfauenauge (Aglais io) als einer der wenigen Falter, die noch der breiten Öffentlichkeit bekannt sind. Ganz anders wirkt er, wenn er die Flügel hochklappt und uns seine wie verbrannte Rinde wirkenden Unterseiten auf dem zweiten Foto präsentiert.

Das Waldbrettspiel (Pararge aegeria) ist ein richtiger Wald-Schmetterling und auch weniger auf nektarspendende Blüten angewiesen wie andere Arten. Ich selbst habe sie auch schon auf matschigen Brombeeren sitzen und Fruchtsaft Rüsseln sehen. Auf dem Foto sieht man die hübschen Unterseiten.

Eine weitere häufige Allerweltsart ist der Zitonenfalter (Gonepteryx rhamni), hier das besonders farbintensive Männchen. Zitronenfalter überwintern nicht nur als Imagines, sondern auch ungeschützt, da sie in ihrem Blut eine Art Frostschutzmittel haben, was ein Einfrieren bzw. die Bildung von zerschneidenden Kristallen im Blut verhindern.

Eine schöne Begegnung im Wald

…hatten wir im April ’22 als wir zwei herumflatternde Trauermäntel entdeckt haben. Sie sind nicht nur betörend schön, sondern mit bis zu 75mm Flügelspannweite auch eine bemerkenswerte Erscheinung! Da wir diese Imagines im April vorgefunden haben und man auch deutlich sieht, dass sie schon die eine oder andere Flugmeile erlebt haben , ist klar, dass es sich um Individuen des vorherigen Jahres handelt. Die Trauermantel-Raupen schlüpfen nämlich ab Juni, verpuppen sich recht schnell und bereits ab Mitte Juli ist die neue Faltergeneration schon wieder unterwegs und gehören dann zu unseren wenigen Faltern, die den Winter als Falter verschlafen und dann bei milden Temperaturen wieder unterwegs sind.

Apropos Raupen: Es ist nicht verwunderlich, dass man Trauermäntel oft in lockeren Misch- und Laubwäldern oder deren Rändern findet, da die Entwicklung vom Ei zum Falter an Hängebirken und Salweiden verläuft.

Diese zu den Edelfaltern gehörenden Tagfalter erwischt man eher selten am Nektar, dafür sollen sie wohl öfter an blutenden Baumstämmen beim Aufschleckern der Baumsäfte zu beobachten sein. Außerdem mögen sie, wie auch einige andere Falter, vergorenes Fallobst ab Herbst und sollten daher gut auf Köder ansprechen.

In Thüringen gilt die Art als ungefährdet, für die ganze Republik steht sie in der Roten Liste auf der Vorwarnliste. Letztes Jahr sind mir bei Touren mehrere Male Trauermäntel über den Weg geflattert. Aber für Fototermine hatten sie leider alle keine Zeit

Bunte Faltervielfalt aus dem Juni

Im Juni ’22 an der Ufervegetation der Saale und anliegenden Trockenrasen habe ich diese Falter fotografiert und heute mal die Bilder fertig gemacht:

Fotos 1-3: Der wunderbare Baumweißling (Aporia crataegi) ist bei mir in der Ecke echt eine Besonderheit. Bei unserem Urlaub in der Rur-Eifel hatten wir dagegen soviele Baumweißlinge wie hier Kleine Kohlweißlinge. Von weitem betrachtet bzw. für Laien besteht Verwechslungsgefahr mit dem Hartheu-Spanner (Siona lineata) aus einer ganz anderen nicht verwandten Familie (Geometridae).

Foto 4 zeigt den markant geformten C-Falter (Polygonia c-album), der recht anspruchslose Nahrungspflanzen wie Brennnessel, Sal-Weide, Hasel usw. hat.

Foto 5&6 ist ein weiblicher Faulbaum-Bläuling; das Geschlecht erkennt man an der Oberseite, denn das Männchen ist nicht so dunkel gezeichnet. Das 2. Foto zeigt die Eiablage am Beifuß, die bis jetzt (wohl) noch nicht nachgewiesen wurde. Allerdings ist die Art polyphag und recht anspruchslos bei der Nahrungspflanze der Raupen.

Foto 7&8 ist ein etwas abgeflogenes Männchen vom häufigsten unserer Bläulinge, dem Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus), der deswegen auch Gemeiner Bläuling genannt wird.

Foto 9 zeigt ein wunderbar gezeichneten Nachtfalter aus der Familie der Spanner (Geometridae), den Pfaffenhütchen-Harlekin (Ligdia adustata). Nomen est Omen: Dieser Schmetterling ist tatsächlich an das Vorhandensein das Pfaffenhütchens gebunden, der bei uns recht häufig gepflanzt wird.

Die Fotos 10-13 zeigen mal wieder den Rostfarbigen Dickkopffalter (Ochlodes sylvanus), der unter den Dickkopffaltern eine der häufigsten Arten bei uns stellt. Das letzte Foto ist ein zweites Individuum. Bestimmungsrelevant bei dieser Art sind die hellen Flecken auf den Flügeln sowie die die gebogenen Häkchen am Ende der Fühlerkolben, welche die Verwechslungsarten nicht haben.

Zum Abschluss gibt es ein Suchbild – Wo ist der Falter? Manche Tarnungen in der Natur sind immer wieder aufs Neue faszinierend, so wie hier beim Wellenlinien-Rindenspanner (Alcis repandata). Die Tarnung hat er nicht ohne Grund, da seine Raupen polyphag auf verschiedenen Laub- und Nadelhölzern leben und der Imago gut daran tut sich dort entsprechend zu tarnen, wenn er nach Partnern und Eiablageplätzen sucht. Wobei die Raupen mindestens genauso faszinierend sind: Die sehen aus wie kleine Zweige!

Ulmen-Zipfelfalter – Ei und Imago

Heute an der Saale konnte ich nach intensiver Suche an 2 Flatter-Ulmen ein Ei vom Ulmen-Zipfelfalter (Satyrium w-album) finden – Das seht ihr auf dem linken Foto der Collage.

So wie bei den anderen verwandten Zipfelfaltern der Gattung (Satyrium spec.), werden die Imagines aufgrund ihrer Lebensweise eher selten gefunden. Manchmal klappt es aber und auf die rechte Seite der Collage habe ich ein Foto vom Juni ’22 hinzugefügt, wo man den hübschen ausgewachsenen Falter sieht.

Man sollte sich nicht blind drauf verlassen, aber in diesem Fall ist der Trivialname ein guter Wink: Der Ulmen-Zipfelfalter mag tatsächlich Ulmen und auch nur die; genauer gesagt knuspern sich die Raupen gerne durch die Ulmenblätter. Die genaue Ulmenart ist dabei nicht so wichtig, so kann man die Eier an allen 3 hier vorkommenden Ulmenarten finden: Flatter-Ulme, Berg-Ulme und Feld-Ulme.

Libellen und Falter in der Schaalsee-Region

Heute eine kleine Auswahl an Faltern und Libellen, die wir in Umgebung des Kuhlrader Moor und Röggeliner Sees im Juni ’22 gesehen haben.

Foto 1 zeigt eine Libelle, deren Bestimmung einen oft ins Grübeln bringt: Es ist ein junges Weibchen der Fledermaus-Azurjungfer (Coenagrion pulchellum). Diese Art ist besonders variabel und hilfreich bei der Bestimmung nach morphologischen Merkmalen ist der Blick aufs Pronotum (Brustsegment oben) und die Kopfoberseite. Dieses Individuum hat uns anfangs an die sehr viel seltenere weibl. Vogel-Azurjungfer (C. ornatum) denken lassen.

Foto 2 ist eine unsere häufigsten Libellen, eine männliche Gemeine Becherjungfer (Enallagma cyathigerum). Erinnert sei hierbei noch einmal an die fiese Tatsache, dass Weibchen den namensgebenden Becher auf dem 2. Segment nicht haben und dann auch noch auf den restlichen Segmenten ein vollkommen anderes Torpedo-ähnliches Muster aufweisen.

Foto 3 zeigt einen Spanner, der zumindest auf Fotos an die Gattung Scopula spec. erinnert – Die Kleinspanner. Im Feld oder mit einen Vegetationsvergleich auf dem Foto fallen diese aufgrund der winzigen Größe aus. Übrig bleiben zwei Weißspanner der Gattung Cabera spec., die mitunter – aber nicht nur – an er Stirnfärbung zu unterscheiden sind. Dies hier ist ein Braunstirn-Weißspanner (Cabera exanthemata). Der ist nicht nur stärker dunkel beschuppt als sein naher Verwandter die Wellenlinien sind mehr Kaffeebraun statt Grau, aber vor allem sind diese deutlich zackiger und unruhiger gezeichnet.

Foto 4 ist einer unserer häufigsten und am einfachsten zu bestimmenden Dickkopffalter, der Rostfarbige Dickkopffalter (Ochlodes sylvanus). Die korrekte Bestimmung von Dickkopffaltern erfordert Erfahrung, gute Literatur und am besten ordentliche Makrofotos. Von den orangefarbigen Dickkopffaltern fliegen bei uns 5 Arten aus 3 Gattungen. Auch wenn teilweise abgeflogen, erkennt man die typischen schwach hellen Kästchenmuster und die ebenfalls (bei passender Perspektive) diagnostischen Häkchen an den Fühlerkolben, was alles andere sicher ausschließt.

Foto 5 widerspricht der Aussage, dass die Kleinschmetterlinge wie Motten oder Zünsler, allesamt langweilig grau-braun wären oder gar nur als “Luft-Plankton” betitelt werden. Dieser Falter mit der schönen Zeichnung der Hinterflügel ist ein weiblicher Wasserlinsen-Zünsler (Cataclysta lemnata). Bei den Männchen sind die Vorderflügeloberseiten wesentlich heller, oftmals sogar ganz weiß.

Verschiedene schöne Insekten aus dem Juni

Heute zeige ich ein paar Insektenfotos, die ich während eines Urlaubs in der Schaaleeregion im Juni ’22 machen konnte. Die vorgestellten Arten sind überwiegend häufig und weit verbreitet.

Zwar weit, aber lückenhaft in Deutschland verbreitet ist der Frühlings-Wollafter (Eriogaster lanestris) – Hier im Juni als ausgewachsene Raupe fotografiert, da die Falter sehr früh und kurz von Anfang März bis Mitte April fliegen. Die Raupen schlüpfen recht bald aus den Eiern an Schlehen oder anderen Laubgehölzen und sind ab Ende April bis Juli, oft gesellig in einem Gespinst, zu sehen. Die oft mehrere Jahre andauernde Überwinterung findet im Puppenstadium statt.

Die Fotos 2-4 zeigen alle die Gemeine Becherjungfer (Enallagma cyathigerum). Zu beachten ist der enorme Geschlechtsdimorphismus bei der diagnostischen Musterung der Segmente. Das erste Foto ohne namensgebenden Becher und mit vielen schwarzen “Torpedos” zeigt ein typisches Weibchen; die anderen beiden Fotos zeigen jeweils das selbe Männchen in 2 verschiedenen Perspektiven – mit Becher

Foto 5 ist eine unsere markantesten Libellen und trägt mit dem stark verbreiterten Abdomen zurecht den Namen Plattbauch (Libellula depressa). Zu sehen ist hier ein weibliches Individuum.

Foto 6&7 zeigt den Wuschelkopf mit den großen Glubschern: Den Rostfarbigen Dickkopffalter (Ochlodes sylvanus). Es gibt mehrere sehr ähnliche Arten, aber die Häkchen an den Fühlerkolben sowie die (schwach) erkennbare Musterung auf den Flügeln machen die Bestimmung verhältnismäßig einfach.

Foto 8 dürfte selbst in heutigen Zeiten noch allen Leuten ein Begriff sein – Zumindest in der Form als Imago. Hier sehen wir nämlich das bekannte und häufige Tagpfauenauge (Aglais io) als gesellig lebende Raupen an ihrer Lieblings-Nahrungspflanze – Brennnessel. Man kann es auch so ausdrücken: Kein “Unkraut”, keine Schmetterlinge.

Die letzten Fotos zeigen eine der Skorpionsfliegen, die mittlerweile mit zu meinen Lieblingsinsekten gehören. Sie sehen schon verdammt cool aus, was? Wir haben in Deutschland einige sehr ähnlich aussehende Arten. Bei der Bestimmung muss man die Flügelmerkmale sorgsam mit einem Bestimmungsschlüssel abgleichen. Hier haben wir 2 weibliche Individuen der Weiden-Skorpionsfliege (Panorpa vulgaris).

Wintereulen im November mit schönen Überraschungen

Letztes Wochenende war ich u.a. im stadtnahen Mischwald (SLF-RU) unterwegs und das nette Wetter zum Beobachten und Kartieren von Vögeln genutzt. Da das Wetter genau dafür günstig war (mild, ordentlich Wind, Luftfeuchte und später Niesel), habe ich gleich ein paar Köderstellen für Eulenfalter präpariert. Beim abendlichen Durchgang konnte ich dann ein paar schöne Beobachtungen – auch abseits der Köder – machen.

Auf dem ersten Foto sieht man die Paarung des Kleinen Frostspanners (Operophtera brumata). Oben, erkennbar an den Stummelflügelchen, ist das flugunfähige Weibchen zu sehen, was nachts auf den Anflug der Männchen wartet, die gut unterwegs waren.

Verwechslungsgefahr besteht mit dem Buchen-Frostspanner (Operophtera fagata) der folgenden beiden Fotos. Auffallend ist, dass diese Art reinweiße und kaum bestäubte Hinterflügel zeigt und wenn eine Linienzeichnung vorhanden ist, dann meist deutlich. Bei O. brumata ist dies sehr variabel und verwaschen.

Foto 4 zeigt eine der Herbsteulen, die noch unterwegs waren: Die Gelbbraune Herbsteule (Agrochola macilenta).

Die nächsten Fotos mit dem abschließenden Porträt zeigen eine freudige Überraschung: Die Rotkopf-Wintereule (Conistra erythrocephala), die mit 13 Individuen an die 5 Köderstellen geflogen kam. Sie ist in Deutschland nur lokal verbreitet, in Thüringen steht sie auf der Roten Liste Kategorie 2 (stark gefährdet).

Gefreut habe ich mich über die Schwarzgefleckte Wintereule (Conistra rubiginosa) auf Foto 10. Die hatten wir schon in mehreren Gebieten im Umkreis gefunden, aber nie in großer Zahl; sondern wie hier vereinzelt – eine hübsche Eule!

Eine gute Bekannte ist die Eule auf den letzten Fotos, bei der mir von beiden Trivialnamen Heidelbeer-Wintereule bzw. Veränderliche Wintereule (Conistra vaccinii) definitiv der letzte besser gefällt, weil es ideal zu ihrer morphologischen Erscheinung passt. Trotzdem lässt sie sich mit ihren wiederzuerkennenden Zeichnungselementen (Nierenmakel, geschwungene Punkte im Submarginal-Bereich, schmalflügelig) mit bereits wenig Erfahrung schnell identifizieren.

Falter auf Ruderal- und Wiesenflächen auf einem Industriegelände im August

Da bei mir auf Arbeit auf dem Betriebsgelände einige Flächen selten bzw. manche mit Gehölzen auch nicht gemäht werden, kommt das vielen Insekten, Pflanzen und damit den weiteren Nahrungsnetzen zugute. Des weiteren durfte ich auch ein Projekt für Nistkästen initiieren, was nicht nur Meisen, sondern auch unseren Dohlen und Turmfalken zugute kommt.

Mit Genehmigung sollte (und durfte) ich ein paar Fotos machen, um das zu dokumentieren – Eine schöne Sache für alle Beteiligten inkl. der Natur.

Nicht mit dabei da ich da nur Beleg-Handyfotos habe, aber was es bei uns auch gibt, sind bspw. Moschusböcke, Mauerfüchse, Schwalbenschwänze, Bluthänflinge, Stieglitze sowie unzählige interessante Nachtfalter (Adlerfarn-Wurzelbohrer, Waldreben-Grünspanner, Nachtkerzen-Schwärmer, verschiedene Federmotten, ….)

Foto 1: Großes Ochsenauge

Foto 2&3: Hauhechel-Bläuling, Männchen

Foto 4&5: Hauhechel-Bläuling, Weibchen

Foto 6: Kleiner Kohlweißling

Foto 7: Kleiner Sonnenröschen Bläuling

Foto 8: Kleines Wiesenvögelchen

Foto 9: Agriphila inquinatella (ein Graszünsler)

Tolle Schmetterlinge Ende Juli

Nach der auffallend regenreichen und kühlen Phase im Juli kamen mit den wärmeren und sonnenreichen Tagen auch die Falter wieder. An dem Tag Ende Juli war ich speziell wegen Faltern unterwegs und konnte den “Klassikern” ein paar sehr schöne Entdeckungen machen.

Foto 1 zeigt gleich einen der Klassiker: Den Admiral, der sich zuvor witterungsbedingt verhältnismäßig rar gemacht hat und erst später wieder öfter zu sehen war. Jetzt als es Ende September/Anfang Oktober nochmal richtig warm und sonnig wurde, konnte ich sie wieder in größeren Zahlen hier fliegen sehen.

Foto 2 ist nicht ganz so schön wie üblich geworden, aber den Faulbaumbläuling wollte ich trotzdem gerne zeigen Er ist ein sehr häufiger Vertreter der Bläulings-Familie mit einer recht langen Flugzeit von ca. April bis September und wird auch manchmal als Gartenbläuling bezeichnet. Das Foto zeige ich noch aus einem anderen Grund: Hier sitzt er nämlich gerade auf einer seiner Raupen-Nahrungspflanzen, dem Blutweiderich. Eine hübsche, pink blühende Pflanze, die es gerne feucht hat und hier auch direkt am Ufer wuchs.

Fotos 3+4 zeigen eine unbestimmte Art aus der Gattung Yponeumata spec., auch bekannt als Gespinstmotte. Es kommen 3 Arten (Y. padella/malinellus/cagnagella) in Betracht, die man als erwachsene Falter (Imago) überhaupt nicht unterscheiden kann und im Feld nur über die Raupen-Nahrungspflanze bestimmen kann, was hier leider nicht der Fall war. Zudem kamen dort auch alle typischen Raupen-Nahrungspflanzen vor (Weißdorn, Pfaffenhütchen, Apfel, Pflaume). Eins ist aber klar: Sie sind schon ebenso filigran wie hübsch gebaut

Foto 5 ist eine echte Besonderheit: Der Nierenfleck-Zipfelfalter! Es ist nicht so, dass sie selten wären, allerdings bekommt man diese Art als Falter nur selten zu Gesicht, da sie oft irgendwo versteckt in ihrer Nahrungspflanze (Schlehe und Pflaume) sitzen oder nicht sichtbar fliegen.

Fotos 6+7 waren ein Highlight und Erstsichtung für mich, auch wenn die Fotos nicht ganz so schön geworden sind: Der Resedafalter (Pontia edusa), nicht u verwechseln mit dem anderen Resedafalter aus Südeuropa (Pontia daplidice). Die wissenschaftliche Artabgrenzung der beiden ist noch nicht so lange her.

Jedenfalls ist auch “unser” Resedafalter keine weit verbreitete Erscheinung und kommt in Deutschland vor allem – fast ausschließlich – im Osten vor.

Foto 8 ist ein weiterer Klassiker mit sehr lange Flugzeit, der Hauhechel-Bläuling bzw. wegen seines markanten latinisierten Namens (Polyommatus icarus) unter Lepidopterologen auch oft “Icarus” genannt.

Fotos 9+10 zeigen den Perlmuttfalter mit der längsten Flugzeit bei uns und der auch noch häufig anzutreffen ist, der Kleine Perlmuttfalter (Issoria lathonia).

Das letzte Foto war eine sehr interessante Entdeckung, zur Veranschaulichung sei erwähnt, dass die groß wirkenden Blüten auf dem Foto, diejenigen des Rainfarns sind. Es handelt sich also echt um einen winzigen Falter. Intuitiv dachte ich erst an einen Spreizflügelfalter (Familia Choreutidae), auf dem Foto war dann aber klar zu sehen, dass es doch etwas anderes ist, nämlich der Schwarze Stiefmütterchenzünsler (Heliothela wulfeniana).